Das Erteilen von Ratschlägen ist zugegebenermaßen leichter als die praktische Umsetzung. Für alle Ordinationsleiter unter meinen Klienten ist es eine selbstverständliche Absicht, durch die Empfangsräumlichkeiten eine freundliche und Kompetenz vermittelnde Atmosphäre zu schaffen. Allein – nicht alle schaffen es. Die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit ist oft beträchtlich. Es hapert an der Umsetzung. Dabei helfen Kleinigkeiten: Haben Sie sich schon einmal Gedanken über Ihre Türklingel gemacht? Wählen Sie einen Signalton mit einem möglichst angenehmen und dezenten Klang. Auch hilft ein Blumenstrauß auf dem Empfangstisch, dass sich der Patienten heimelig fühlt. Jede andere, an die Jahreszeit angepasste Dekoration, bedeutet eine angenehme und freundliche Abwechslung. Ein weiteres nützliches Detail sind Namensschilder der Mitarbeiter: Anonymität baut Hemmschwellen auf. Erstpatienten fassen dagegen früher Vertrauen, wenn sie die Mitarbeiter mit Namen ansprechen können. Natürlich sollte die gesamte Ordination aufgeräumt sein. Ordnung ist für Patienten ein Qualitätsindikator und wird mit Assoziationen wie „geordneter Ablauf“ und „systematisches Arbeiten“ verbunden. Kaffeetassen und Pralinenschachteln haben daher am Empfang ebenso wenig verloren wie gestapelte Befunde und Berge an Zeitungen. Aktueller Lesestoff ist wichtig, muss aber immer wieder übersichtlich aufgelegt werden. Eine Übereinkunft mit den Mitarbeitern, stündlich in der Empfangs- und Wartezone nach dem Rechten zu sehen, ist dabei Goldes wert. Natürlich sind Beschädigungen und Verunreinigungen des Bodens, der Wände und der Möbel so schnell wie möglich zu beseitigen und zu reparieren. Schon kleine Abnutzungen vermitteln den Eindruck der Schäbigkeit. Besonderen Stellenwert unter den Äußerlichkeiten kommt auch der Kleidung von Arzt und Personal zu. Ein einheitlicher Auftritt mit dem Arztlogo auf dem Polo-Shirt oder Hemd signalisieren Modernität und Aufgeschlossenheit. Der gute alte Arztmantel in Weiß wirkt dagegen schon etwas angejahrt.
Gender-Hinweis: Im Sinne einer besseren Lesbarkeit der Texte wurde die männliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern gewählt. Dies impliziert keinesfalls eine Benachteiligung eines jeweils anderen Geschlechtes. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Quelle: (MEDplan-)Kolumne von Frau Mag. Iris Kraft-Kinz, erschienen im „Medical Tribune“