Mitarbeitersuche zählt zu den leidigen Problemen eines Arbeitgebers. Vertraute Gesichter verschwinden, das Zusammenspiel von Chef und Mitarbeiter beginnt wieder bei null, Patienten werden durch die wechselnden Bezugspersonen verstört. Daher ist es wichtig, dass diese Prozedur nicht zu häufig passiert. Die Mitarbeiterwahl soll passen, um nicht nach 12 Monaten vor dem gleichen Problem zu stehen.
Aus der Erfahrung unserer Klienten sehen wir, dass sich Hast meist rächt. Der Chef muss sich Zeit nehmen, um den oder die Richtige zu wählen. Daher sollte der Abgang des alten Mitarbeiters so gestaltet sein, dass zwei oder drei Monate Übergangsfrist bleiben.
Als besonders effizient haben sich Empfehlungen von Mitarbeitern erwiesen. Sie kennen die Anforderungen und haben mit „Neuen“ keine Berührungsprobleme.
Passende Tipps kommen auch immer wieder aus dem Kollegenkreis der niedergelassenen Ärzte, und aus dem Umfeld der Krankenhäuser. Häufig suchen Krankenschwestern eine Anstellung mit geregelter Arbeitszeit oder kennen Kolleginnen, die nach der Kindererziehung einen Wiedereinstieg versuchen.
Sobald das Umfeld der persönlichen Kontakte ausgeschöpft ist, ist der Weg ins Internet empfehlenswert. Bei Bewerbern durch Anzeigen empfiehlt es sich, ein oder zwei Schnuppertage abzuhalten, die mit einem kleinen Honorar abgegolten werden. Setzen Sie diese Probetage an einem Termin an, wo es weh tut: Samstagvormittag, Freitagabend etc. Sie sehen sofort, ob der Bewerber auch bereit ist unangenehmes zu ertragen.
Ein letzter Tipp: Wenn Ihre langjährige Mitarbeiterin, mit der Sie sehr zufrieden waren, Ihre Ordination verlässt, gestalten Sie den Abschied freundlich und wehmütig. Reisende kommen auch wieder nach Hause.
Gender-Hinweis: Im Sinne einer besseren Lesbarkeit der Texte wurde die männliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern gewählt. Dies impliziert keinesfalls eine Benachteiligung eines jeweils anderen Geschlechtes. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Quelle: (MEDplan-)Kolumne von Frau Mag. Iris Kraft-Kinz, erschienen im „Medical Tribune“
