Patienten wollen heute vor dem ersten Gang zum Arzt wissen, was sie in der Arztpraxis erwartet. Bilder auf den Praxis-Webseiten kommen diesen Wünschen seit Jahren entgegen – auf noch sehr analoge, aber wirkungsvolle Art. Neu sind heute virtuelle Spaziergänge durch die Ordination, die mit sogenannten 360-Grad-Kameras erstellt werden. Diese Filme werden mit speziellen Kameras aufgenommen, mit eigener Software zusammengefügt und geschnitten – hier braucht es meist Experten, – und schließlich problemlos auf Youtube gestellt und in die eigenen Webseiten eingebettet. Ich beobachte, dass vor allem in Wahlarztpraxen diese Form des Ordinationsmarketings zunehmend zum Erfolgsschlager wird: Denn die Technologie ist im breiten Einsatz noch neu und selbst erfahrene Internetnutzer sind von den Eindrücken und Möglichkeiten dieser Präsentation erstaunt.
Der Masseneinsatz der neuen Videos wird erst durch die rapide Verbilligung der Kameras möglich. Die Kamera ist mit zwei 180 Grad abdeckenden Objektiven ausgestattet, die jeweils in die genau entgegengesetzte Richtung ausgerichtet sind. Mit der mitgelieferten Software kann man die beiden Perspektiven zu einem Video zusammenfügen, mit ein paar Einstellungen auf Youtube hochladen und auf der Homepage einbetten. Eine gute mittelständische Kamera mit 360 Grad-Optik ist heute zwischen 300 bis 400 Euro zu haben. Wer selbst experimentieren möchte, kann auf niedrigem Niveau um 90 Euro einsteigen.
Der Professionalisierung sind dabei keine Grenzen gesetzt. Agenturen bieten heute Praxis-Videos mit dramaturgisch aufgepeppten Handlungssträngen ab:
So werden medizinisch-technische Apparaturen und spezielle Therapieschwerpunkte der Ordination erklärt. Ich kenne aber auch (ambitionierte) Klienten, die sich ihren 360-Grad-Rundgang durch die Ordination selbst zusammengestellt haben. Für Ärztinnen und Ärzte, die Modernität und Aktualität ihrer Praxis erlebbar machen wollen, sind derartige Features ein spannendes Werkzeug.
Gender-Hinweis: Im Sinne einer besseren Lesbarkeit der Texte wurde die männliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern gewählt. Dies impliziert keinesfalls eine Benachteiligung eines jeweils anderen Geschlechtes. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Quelle: (MEDplan-)Kolumne von Frau Mag. Iris Kraft-Kinz, erschienen im „Medical Tribune“
