Ohne der richtigen Zusammenstellung des Praxisteams geht gar nichts. Mitarbeiter prägen durch ihr Auftreten und soziale Kompetenz das Image der Praxis in ebenso großem Ausmaß wie der Arzt oder die Ärztin selbst. Eine muffige Rezeptionistin ist ebenso Imageträgerin der Ordination wie eine freundliche MTA, die den Patienten ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Die passende Komposition der Charaktere hat eine bewährte Vorgangsweise. Auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sollten Praxischefinnen und -chefs auf Empfehlungen setzen. Fragen Sie zunächst Ihre derzeitigen Mitarbeiter:innen, ob sie durch persönliche Kontakte jemand geeigneten kennen, der fachlich und persönlich in das Praxisteam passen würde. Kein Teammitglied empfiehlt einen potenziellen Kollegen, der keine Leistung bringt. Fruchtet dies nichts, führt der nächste Zugang über Praxis-Homepage und soziale Medien. Lassen Sie bei den Formulierungen keinen Zweifel, welchen Typ an Mitarbeiter:innen Sie suchen. Bei den Bewerbungsgesprächen erhalten Sie den ehrlichsten Eindruck, wenn Sie die Bewerber erzählen lassen und dabei einige gezielte Zwischen- oder Detailfragen stellen. Definieren Sie den genauen Inhalt der zukünftigen Tätigkeit, damit das Arbeitsverhältnis nicht wegen unerfüllter Erwartungen scheitert.
Um gute Mitarbeiter dauerhaft an die Praxis zu binden, ist nicht nur ein angemessenes Gehalt, sondern vor allem ein angenehmes Betriebsklima erforderlich. Denn der Grund für Mitarbeiterkündigungen liegt häufig nicht in der Art der fachlichen Tätigkeit, sondern an den Kollegen, den Chefs und den Arbeitsbedingungen. Diese Faktoren können Dienstgeber direkt beeinflussen und ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem sich Mitarbeiter so wohl fühlen, dass ein Arbeitsplatzwechsel gar nicht erst in Erwägung gezogen wird. Eines ist sicher: Wer nur auf Autorität setzt, ist ein schlechter Teammanager.
Quelle: (MEDplan-)Kolumne von Frau Mag. Iris Kraft-Kinz, erschienen im „Medical Tribune“
