Die Kooperation zwischen Ordinationsmitarbeitern und Arzt ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren einer Ordination. Diese Erkenntnis ist zugegebenermaßen nicht gerade neu. Umso mehr verwundert es, dass wir bei unseren Patientenbefragungen hier immer wieder auf unbefriedigende Werte stoßen. Patienten beklagen sich dabei über unstimmige Auskünfte und/oder ein spürbar schlechtes Arbeitsklima, das sich in Unfreundlichkeit und
Missmut des Teams äußert. Für einen niedergelassenen Arzt sind derartige Rückmeldungen höchst alarmierend. Dabei liegt es meist am Chef, wenn seine Mitarbeiter motivationslos und zerstritten ihren Job verrichten. Dies wird bei unseren Analysegesprächen von den Klienten nicht gerne gehört, ist aber meist das Ergebnis von zu geringer Kommunikation zwischen Chef und Team sowie – ganz wichtig – mangelnder interner Organisation. Während sich das Gesprächsdefizit durch gemeinsame Frühstücksrunden einmal im Monat oder andere fixe Termine leicht beseitigen lässt, braucht die Zuordnung beziehungsweise Beschreibung der Zuständigkeiten unter den Mitarbeitern etliches an Vorbereitung. Die Arbeitszufriedenheit steigt mit klar definierten Aufgaben und der dazu gehörenden Verantwortung (Quartalsabrechnung, Einkauf von Praxisbedarf, EDV, Terminkalender, Labor o.a.). Wenn Probleme zwischen Mitarbeitern als unlösbar erscheinen, raten wir zur Trennung. Wer mit offensichtlichem Widerwillen seine Arbeit tut, kann kein gutes Beispiel für die Leistungsbereitschaft einer Ordination sein. Motivierte Mitarbeiter, die wissen, dass ihre Arbeit anerkannt und geschätzt wird, sind selbstbewusst und bewältigen Stresssituationen souverän. Für den Arzt ergibt sich das, was man in Konzernetagen „Führungskomfort“ nennt. Seine Mitarbeiter treffen eigenständige Entscheidungen im Sinne der Ordination, ohne den Arzt wegen jeder Kleinigkeit zu nerven. Wer mit seinen Mitarbeitern spricht und sie zu motivieren versteht, hat mehr davon.
Gender-Hinweis: Im Sinne einer besseren Lesbarkeit der Texte wurde die männliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern gewählt. Dies impliziert keinesfalls eine Benachteiligung eines jeweils anderen Geschlechtes. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
