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Wie motiviere ich meine Mitarbeiter:innen richtig?

Mitarbeiterführung gehört zu jenen Bereichen, auf die ein niedergelassener Arzt bei der Ordinationsgründung so gut wie gar nicht vorbereitet ist. So wird „learning by doing“ zur gelebten Praxis.

In meinen Klientengesprächen erlebe ich immer wieder, wie dieses Thema unterschätzt wird. Der Ausgleich zwischen den Teaminteressen ist dabei ebenso eine ständige Herausforderung – Stichwort „Zickenkrieg“ – wie die Frage der richtigen Motivation und der passenden Kritik.

Lob ist dabei vermutlich das effizienteste Führungsinstrument, das man anwenden kann. Viele Vorgesetzte vergessen dies aber. Gute Leistungen werden als selbstverständlich hingenommen, während Fehler sofort zur Kritik führen. Wer keine Anerkennung erfährt, wird gleichgültig und schraubt seine Leistungen zurück. Aber Achtung: Zu häufiges und heuchlerisches Loben kann den gegenteiligen Effekt bewirken.

Gelegenheiten für Lob gibt es viele. Passende Anlässe sind positive, aus dem Rahmen fallende Einzelleistung oder die regelmäßigen Mitarbeitergespräche. Anerkennung zielt darauf ab, die Leistung zu stabilisieren oder zu steigern. Aber nicht nur Leistungsverhalten verdient Anerkennung, sondern auch andere im Unternehmen erwünschte Verhaltensweisen wie Freundlichkeit, Geduld oder Eigeninitiative.

Wichtig: Das lobende Gespräch soll in einem engen zeitlichen Zusammenhang mit dem Anlass stehen, damit es authentisch bleibt. Es bedarf dabei keiner Superlative: Übertreibungen wecken die Skepsis des Mitarbeiters oder der Mitarbeiterin. Auch müssen Vergleiche mit anderen Teammitgliedern unterbleiben: Dies kommt in der Regel schlecht an und erregt sogar Widerstand. Nicht jeder will sich mit jedem verglichen wissen.

Und eines sollte auch unbedingt beachtet werden: Lob und Kritik müssen zeitlich auseinander liegen. Loben Sie einen Mitarbeiter und gehen Sie dann sofort zur Kritik über, so geht die Anerkennung völlig unter. Sie diente nur dazu, die Stimmung zu verfälschen.
 
Quelle: (MEDplan-)Kolumne von Frau Mag. Iris Kraft-Kinz, erschienen im „Medical Tribune“

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Iris Kraft-Kinz
MEDplan GmbH & Co KG